Automobilers
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Mobil bleiben mit ökologischem Bewusstsein

Es soll noch ältere Menschen geben, die kaum einmal ihr eigenes Dorf verlassen haben. Ohne öffentiche Verkehrsmittel oder ein eigenes Auto bleibt man schon ziemlich eingeschränkt im Radius dessen, was man räumlich erreichen kann. Gerade in ländlichen Regionen steht der Führerschein stets ganz oben auf der Wunschliste des oder der gerade Volljährigen und das eigene Auto ist anschließend eine Investition, die es zu finanzieren gilt und die schon manche Disziplin zur Initiierung und dem Durchhalten einer Berufsausbildung geführt hat. In den Großstädten ist ein eigenes Auto oft nicht ganz so wichtig, der öffentliche Nahverkehr bietet hier manchmal die interessantere Alternative und stellt auch weniger Ansprüche an die Parkplatzssuche und den Erwerb eines geeigneten Stellplatzes nahe der eigenen Schlafstätte.

Autofahren oder öffentliche Verkehrsmittel - beides hat Vor- und Nachteile. Bahnfahrer schimpfen über die Verspätungen ihrer Züge ungefähr im gleichen Maß wie der Autofahrer im Stau. Der Unterhalt eines Pkws ist ein nicht gerade kleiner Kostenfaktor, doch auch die Kosten für den öffentlichen Verkehr steigen von Jahr zu Jahr. Der Autofahrer trägt die Spritkosten selbst, der Bahnn- und Busfahrer bekommt sie anteilig auf die Ticketpreise umgelegt. Ausgerechnet Naturfreunde wissen die Vorteile der Flexibilität eines eigenen Autos zu schätzen: Der Autofahrer kann an jedem Waldparkplatz anhalten und sich die Gegend ansehen, der öffentliche Verkehrsteilnehmer muss sich an die Haltestellen von Bus und Bahn halten.

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Tama66 / pixabay.com (pixabay license)
Ein gewöhnliches Auto bietet meist Platz für vier bis fünf Personen, aber dieser Raum wird meist nicht wirklich ausgenutzt. Oft sieht man nur den Fahrer in seinem eigenen Wagen alleine, was nicht nur eine Platz- sondern auch eine regelrechte Energieverschwendung sein mag. Da ist ein vollbesetzter Bus oder auch ein überlaufener Schienenzug sicherlich die ökologisch und ökonomisch bessere Wahl. Allen Umweltplaketten und Katalysatoren zum Trotz kann man als Passant einer vielbefahrenen Straße in einer Großstadt das Kohlenmonoxyd der Fahrzeuge regelrecht riechen und die große Zeit der Elektrofahrzeuge scheint noch nicht unmittelbar in Sicht zu sein. Die Behauptung mit „Null Emission“ zu reisen scheint in diesem Zusammenhang auch ein Mogelpackung zu bleiben, solange der Energiebedarf für eine Elektroauto nicht gänzlich mit erneuerbaren Energien gedeckt werden kann.

Der bundesdeutsche Autofahrer liebt noch immer das große und schnelle Fahrzeug, was sich auch am nachhaltigen Widerstand gegen ein flächendeckendes Tempolimit erkennen lässt. Innovationen beim Benzinverbrauch sind oft über die wachsende Größe und PS-Stärke der Fahrzeuge ausgeglichen worden und aus so manchem Kleinwagen ist heute ein Mittelklassefahrzeug geworden, was am Ende mehr dem Status seiner Besitzer, aber weniger der Umwelt zu gute kommen sollte. Viele ökologische Ideen wurden Jahrzehnte lang nur als Prototypen vorgestellt, während andere vermeintliche Innovationen relativ schnell in Serie gehen konnten.

Ob als Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer, die Teilnahme am Straßenverkehr ist mit vergleichsweise hohen Risiken verbunden. Auch wenn der medieninteressierte Mensch machmal das Gefühl bekommen mag, zum Beispiel der islamische Terrorismus sei eine der größten Bedrohungen im modernen Alltag, so sprechen die nackten Zahlen dennoch eine andere Sprache: Richtig gefährlich wird es, wenn man am Straßenverkehr teilnimmt und nirgendwo gibt es vergleichbare Gefährdungen wie im Auto. Auch wenn der Straßenverkehr vielleicht etwas sicherer geworden sein mag als vor ein paar Jahrzehnten, so liegt er bei der Zahl der Todesopfer immer noch weit vorne in den Statistiken. Wir haben uns nur alle daran gewöhnt und ein Autounfall alleine ist längst keine Schlagzeile in den Medien mehr wert. Außerdem sind wir alle Teil der Lobby dieser Mobilität.

Nicht wenige Menschen entwickeln zu ihrem Fahrzeug eine regelrechte Liebesbeziehung. Gerüchten zu folge gibt es Männer, die ihrem eigenen Auto mehr Zeit und Liebe entgegen bringen als der eigenen Frau oder Familie. Das Fahrzeug will nicht nur gepflegt und gewartet sein, sondern auch ab und zu auf der Autobahn ausgefahren werden. Das fehlende Tempolimit in Deutschland bietet auch die beste Basis hierfür.

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